Sukha Yoga – Andreas Klein im Gespräch mit Patrick Damschen

Andreas Klein aus Siegburg fand über die Beschäftigung mit asiatischer Philosophie, Kampfkunst und Meditation zum Yoga und zur Thai-Yoga-Massage. Heute betreibt er in Siegburg (in der Nähe von Bonn) die SUKHA – Gesundheitszentrum & Yogaschule. Am 07.03.2015 wird er einen Workshop “Yoga in der Fastenzeit” (Anmeldeformular, siehe unten) bei 3 schätze anbieten. Eine gute Gelegenheit, ein kurzes Interview zu führen.

3 schätze: Hallo Andreas, ich freue mich, dass wir dieses kleine Kurz-Interview zusammen machen.

Andreas Klein (AK): Hallo Patrick, ich freue mich auch, vielen Dank für die Einladung.

3 schätze: Erzähl doch einfach mal ein bischen von Dir.

AK: Ich bin Yogalehrer und Massage-Therapeut. Mit Yoga habe ich angefangen, weil ich mich schon seit meiner Jugend für Themen, wie asiatische Philosophie, Heilkunde oder Meditation interessiert habe. Inspiriert war das wohl durch die Kung-Fu Filme, die man Portrait-Andreassich früher so angesehen hat. Da gab es die hitzköpfigen Kämpfer und einen alten Meister, der, egal was passiert ist, immer in seiner Mitte ruhte und alles mit heiterer Gelassenheit  gemeistert hat. Das hat mich irgendwie beeindruckt,  zumal die meisten Menschen in meinem Umfeld damals weder heiter, noch gelassen waren. Also habe ich mit 14 Jahren erstmal angefangen Karate zu trainieren. Im Lauf der Zeit habe ich dann alle möglichen Sachen ausprobiert und bin darüber zum Yoga gekommen. Daraus ist dann ein  ernsthaftes Interesse geworden. Heute unterrichte ich Yoga in der Tradition von T. Krishnamacharya. Das ist eine Tradition, die sehr individuellen Zugang zu Yoga hat. D. h., es gibt bei uns keine festgelegten Yogareihen oder nur eine bestimmte Art eine Yogaübung zu machen, sondern die Übungen werden individuell für jeden Schüler ausgesucht und angepasst, entsprechend den Voraussetzungenn, die derjenige mitbringt.

Die Thai-Massage habe ich gelernt, weil ich schon immer gerne mit Berührung gearbeitet habe. Ich wollte ursprüglich Physiotherapeut werden. Das hatte nach der Schule leider nicht geklappt. Die Thai-Massage war eine Möglichkeit, dann doch noch in diese Richtung zu gehen.

3 schätze: Du hast mir erzählt, dass Du Dich seinerzeit mal nahe am Burn-Out bewegt hast und dann auch irgendwann aus Deinem alten Job ausgestiegen bist. Nun bist Du Yoga-Lehrer, Gesundheitspraktiker und zertifizierter Ausbilder für Thai-Akupressur. Magst Du zu diesem Richtungswechsel in Deinem Leben etwas erzählen? Wie wirken sich Deine damaligen Erfahrungen z.B. auf Deine Arbeit im Gesundheitszentrum aus?

AK: Ich habe mich damals nicht nur nahe am Burn-Out bewegt, sondern ich war mitten drin. Ich hatte einen Job, der überhaupt nicht meinen Neigungen entsprach und der obendrein sehr viel Stress mit sich brachte. Diese Zeit war sehr hart und der Burn-Out hat mir den letzten Kick gegeben, mich wirklich in die Selbständigkeit zu trauen und mein früheres Leben hinter mir zu lassen. Den Wunsch Yogalehrer und Massage-Therapeut zu werden hatte ich allerdings schon lange davor. Wie gesagt habe ich mich, schon sehr früh für asiatische Philosophie und Heilkunde interessiert und mein erster Zugang dazu die Kampfkunst. Als ich dann zum Yoga gekommen bin merkte ich, dass ich das ernsthaft lernen wollte.

Ich habe einige Jahre sehr intensiv praktiziert und dabei ist in mir der Wunsch gewachsen selber Lehrer zu werden. Ich  habe riesiges Glück gehabt meinem Lehrer, R. Sriram zu begegnen. Er macht einen sehr ursprünglichen, authentischen Yoga. Er hat mich hier in Deutschland und in Indien  zum Lehrer ausgebildet, ich nehme immer noch Unterricht bei ihm. Als der Burn-Out kam, war Yoga dann eine sehr große Hilfe da wieder herauszufinden und meinem Lenben eine neue, gesunde Richtung zu geben.

Zu Deiner Frage, wie sich Burn-Out-Erfahrung auf meine Arbeit auswirkt, würde ich sagen, dass sie heute eine große Hilfe für mich ist, mich in solche Menschen hineinzuversetzen, die ähnliche Erfahrungen machen. Und davon kommen viele zu mir in den Yogaunterricht oder auch zur Massage. Außerdem weiß ich durch diese Erfahrung, wie schlimm es sein kann, wenn man am falschen Ort, im falschen Job oder im falschen Umfeld ist. Ich bin daher sehr dankbar, dass ich jetzt das machen kann, was mir wirklich am Herzen liegt.

3 schätze: Im SUKHA – Gesundheitszentrum & Yogaschule bietest Du Yoga und Nuad Boran, die traditionelle Thai-Yoga-Massage an. Seit einiger Zeit werden Yoga und Thai-Massage immer häufiger miteinander kombiniert und angeboten. Wie siehst Du das und wo sind für Dich die Berührungspunkte?

AK: Als ich mich entschieden hatte Massage-Therapeut zu werden, war ich mir nicht sicher, ob ich Shiatsu oder lieber Thai-Massage lernen sollte. Mein Yogalehrer hat mit darauf gesagt:“Mach auf jeden Fall Thai-Massage, da kannst Du ganz viel von Deinem Wissen aus dem Yoga reinbringen!“ Und er hatte völlig recht. Die Thai-Massage ist sehr eng mit Yoga und mit Ayurveda verwandt, weil sie ihren Ursprung in Indien hat. Viele der
Techniken leiten sich direkt aus Yoga-Asanas ab, d.h. der Behandler führt seinen Klienten passiv in die Yogahaltung und dehnt damit sanft seine Muskulatur. Wenn man die Yoga-Asanas kennt ist es sehr viel leichter die entsprechenden Techniken der Thai-Massage umzusetzen. Außerdem ist sehr viel vom theoretischen Hintergrund der Thai-Massage mit den Theorien des Yoga und des Ayurveda identisch, z.B. ähneln sich viele der Meridiane, sogar die Namen sind teilweise identisch, die Theorie der 3 Doshas existiert in der Thai-Medizin auch, es gibt viele Berührungspunkte. Beides sind ganzheitliche Systeme, die den Menschen nicht nur auf der körperlichen, sondern auch auf der energetischen und mentalen Ebene ansprechen.

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3 schätze: Du lädtst neben Deinen regulären Yoga-Kursen (u.a. auch Yoga für Schwangere) auch immer wieder Workshops ein. Am 08.02.2015 steht „Die Kunst der Berührung“ auf dem Programm, sowie eine Reihe zum Yogasutra. – Nun wirst Du ja am 07.03.2015 auch einen Workshop „Yoga in der Fastenzeit“ bei 3 schätze anbieten. Nach den, zumindest im Rheinland, jecken Tagen beginnt am 18.02. die Fastenzeit und damit die Vorbereitung auf das Osterfest. Den Gedanken des Fastens und des Verzichts, um Körper und Geist zu klären, gibt es ja auch in der Yogaphilosophie.
Was erwartet die Teilnehmenden in diesem Workshop?

AK: Die Leute erwartet eine gesunde Mischung aus Theorie und Praxis Ich werde etwas dazu erzählen, wie die Yogaphilosophie zum Fasten steht, warum Fasten auch einen meditativen Aspekt hat und ich werde etwas aus Sicht des Ayurveda zum Fasten sagen. Dabei geht es dann um ganz praktische Dinge, wie „Warum tut fasten dem Menschen gut?“, „Wie funktioniert das mit der Reinigung/Entgiftung des Körpers durch das Fasten?“ und „Wie kann Yoga das unterstützen?“.

Im praktischen Teil werde ich dann Yogaübungsreihen durchführen, deren Schwerpunkt auf Techniken liegt, die das Entgiften des Körpers zu unterstützen, das ja durch Fasten angeregt wird. Die Übungen werden aber auch meditativen Charakter haben.
Der Workshop ist übrigens auch für Leute geeignet, die nicht fasten. Die Yogaübungen unertützen zwar das Fasten, sie haben auch ohne zu fasten einen sehr positiven Effekt auf die Gesundheit.

3 schätze: Zusammen mit Deiner Frau bietest Du auch gemeinsame Workshops an, so z.B. „Yoga in Zeiten der Trauer„. Dieses Thema finde ich ebenfalls spannend und könnte mir vorstellen, dieses Seminar mit Euch mal bei 3 schätze anzubieten. Wie sind Eure Erfahrungen während dieser Seminare?

AK: Bisher haben wir sehr gute Erfahrungen gemacht. Trauer ist in unserer Gesellschaft immer noch ein Tabu-Thema. Meine Frau ist Hebamme und Trauerbegleiterin, also sowohl mit dem Anfang als auch mit dem Ende des Lebens sehr intensiv beschäftigt. Wir beide fanden es seit je her wichtig, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen, um einen Gesunden Umgang mit Trauer finden zu können. Irgendwann fragte mich meine Frau einmal: „Wie steht eigentlich die Yogaphilosophie zum Thema Trauer?“

Aus dem Gespräch, das sich daraus ergab ist die Idee zu unserem Workshop entstanden. Die Teilnehmer die den Workshop bisher besucht haben, waren überrascht, wie gut es tun kann, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen und was für Ansätze die Yogaphilosophie dabei bietet, nicht nur für einen akuten Trauerfall, sondern auch um sich schon im Vorfeld damit zu beschäftigen und einen Zugang zu finden. Meiner Frau und mir ist es dabei sehr wichtig deutlich zu machen, dass es kein Patentrezept für den Umgang mit Trauer gibt. Trauern ist etwas sehr individuelles, bei jedem Menschen ist es anders. Und darin liegt auch die Stärke des Yoga, in einer individuellen Begleitung des Menschen.

3 schätze: Herzlichen Dank!

Infos:

Logo-SukhaSUKHA – Gesundheitszentrum & Yogaschule
Andreas Klein
Am Kreuztor 13
53721 Siegburg

www.gz-sukha.de
info@gz-sukha.de

 

Anmeldung zum Workshop „Yoga in der Fastenzeit“ am 07.03.2015 bei 3 schätze.

Ich nehme am Workshop „Yoga in der Fastenzeit“ am 07.03.2015 von 14:00 bis 18:00 teil. Den Teilnahmebeitrag von 45,00 € entrichte ich vor Ort in bar. (Bei einer Absage bis zwei Tage vorher wird der gesamte Betrag fällig).

Ort: 3 schätze | Heerstr. 167 | 53111 Bonn

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