Nicht ein einziges Reiskorn verschwenden…

Neulich sah ich in der 3sat Mediathek die Doku Rettung vor der Bio Tonne, in der es um die unglaubliche Lebensmittelverschwendung ging, wie wir sie in Deutschland und Europa finden können. In Deutschland werden so jährich 13 Mio. Tonnen Lebensmittel (90 Mio. in der EU) weggeworfen. Am Beispiel Frankreichs wurden unterschiedliche, große und kleine Projekte vorgestellt, die versuchen der Verschwendung, dem Wegwerfen von Lebensmitteln (mehr als 1/3 aller produzierten Lebensmittel), entgegen zu wirken. Von Lebensmittelretter*innen, die nachts containern gehen, Restaurants, die abgelaufene oder krumm gewachsen Lebensmittel verwerten, bis zu professionell organisierten Verteilerstellen und Supermarkt-Coaches, wurde eine Bandbreite an Aktivitäten vorgestellt.

„Nicht ein einziges Reiskorn zu verschwenden, ist der Geist des Weges“

Im Tenzo Kyokun, den Anweisungen für den Koch, sagt Zen-Meister Dogen „Nicht ein einziges Reiskorn zu verschwenden, ist der Geist des Weges“. Dogen, der von 1200-1253 in Japan gelebt hat, ermahnt uns, die Ressourcen zu achten, keine Lebensmittel zu verschwenden oder gar wegzuwerfen.

Zen ist nicht leicht aber auch nicht kompliziert. Sich einfach um die Dinge zu kümmern, die um einen herum existieren, z.B. die Lebensmittel, die wir in der Küche zur Verfügung haben, sind das Wesen des Zen. Während eines Sesshin zum Beispiel werden die Zutaten genau berechnet und abgewogen, so dass möglichst wenig übrig bleibt. Reste werden am selben oder am nächsten Tag in einer nächsten Mahlzeit verarbeitet. Für die Monk’s Kitchen darf ich Woche für Woche aussortiertes Gemüse eines Bioladens einsammeln, aus dem ich dann Mahlzeiten für die Gemeinschaft koche. Schalen und Gemüseabschnitt gehen zum Kompostieren wieder in den Kreislauf zurück. Das erfordert Flexibilität und Kreativität, doch die meisten Zutaten funktionieren einfach gut miteinander und es lohnt sich auszuprobieren, verschiedene Dinge zu kombinieren. Angestoßenes oder nicht genormtes Obst und Gemüse zu einer leckeren Mahlzeit zu verarbeiten, ändert Deine Haltung und transformiert Dein eigenes Leben. Das zu verarbeiten, was der Kühlschrank gerade hergibt, ist wie mit den Lebensumständen, die sich gerade jetzt bieten, umzugehen und bestenfalls zu tanzen…

Hier ein Video über die Monk´s Kitchen, welches Arnold Cosa zusammengestellt hat: