Dogen Zenji sagt in seinem Tenzo Kyokun, den Anweisungen für den Koch, der Tenzo (Zen-Koch) solle mit der Kraft der drei Herzen praktizieren und das Essen zubereiten.
Das freudige Herz ist das Herz, welches mit Freude der Gemeinschaft dient. Da ist zum einen die Sangha, die Gemeinschaft derjenigen, die gemeinsam den Weg Buddhas praktizieren. Zum anderen kann man darunter auch die universelle Gemeinschaft verstehen. Als Menschen haben wir die Möglichkeit zu praktizieren und die Ungetrenntheit des Lebens zu erkennen. Als Tenzo kultivieren wir Bodhi-Geist, den erwachten Geist und die Freude des Gebens.
Das alte Herz oder das elterliche Herz, ist die Fürsorge, die keine Gegenleistung erwartet. Wenn wir in der Küche stehen und das Essen zubereiten, den Tisch decken und uns Mühe geben, erwarten wir oft eine gewisse Anerkennung und Wertschätzung für unser Tun. Das Herz der Eltern und Grosseltern benötigt kein Lob, um seine ganze Energie der Gemeinschaft zur Verfügung zu stellen.
Das grosse Herz, welches keine Unterschiede macht, nimmt alles so an, wie es kommt. Ob wir wertvolle, seltene Zutaten verwenden oder, wie in der Monk´s Kitchen, das aussortierte Gemüse eines Bio-Hofladens, welches an der ein oder anderen Stelle vielleicht schon schadhaft ist, als Zen-Koch behandeln wir alles mit Wertschätzung. Das grosse Herz vereint alle Zutaten zu einer schmackhaften Mahlzeit.
Für Kosho Uchiyama Roshi sind die drei Herzen grundlegend für die Zen Übung. Für ihn besteht Zen aus Ichiza, Nigyo und Sanshin. Ichiza bedeuet „Ein Sitzen“, also Zazen. Nigyo sind die zwei Praktiken, die Gelübde und die Reue und Sanshin sind die drei Herzen, die oft auch als „Drei Geisteshaltungen“ übersetzt werden. Shin ist sowohl der Geist, als auch das Herz. Der Koch sollte aus dem Herzen kochen…