Kurz-Interview: Cornelius Woelke im Gespräch mit Patrick Damschen

In der kleinen yogaschule, mitten in der Bonner Altstadt, kann man bei Cornelius Woelke, unabhängig ob Yoga-Anfänger oder Fortgeschrittene/r, flexibel oder steif, einen passenden Yoga-Kurs nach der eigenen Motivation finden. Cornelius bietet fortlaufende Kurse und regelmäßige Seminare. Seit einigen Monaten besuche ich nun die kleine yogaschule und da wurde es Zeit für dieses Interview. Getroffen haben wir uns, wo wir uns sonst auch immer treffen, am Cafe Roller am Frankenbad…

3 schätze: Erzähl doch bitte kurz, wer Du bist.

Cornelius: Ja, mein Name ist Cornelius Woelke und ich habe 2006 die kleine yogaschule
aufgemacht. Seit 2003 unterrichte ich regelmäßig Yoga und habe mich dann sesshaft
gemacht, nachdem ich vorher zwischen Köln, Bonn und Krefeld hin und her unterrichtet
habe.

dky_foto3 schätze: Wie lautet Dein Lebensmotto?

Cornelius: Eine schöne Benediktinerregel besagt, „Finde den Frieden und jage ihm nach“.

3 schätze: Wie bist Du zum Yoga gekommen?

Cornelius: Eigentlich eher zufällig. In den 90ern war ja Yoga noch total esoterisch.
Ich habe mich damals über die Edelsteinheilkunde informiert und kam dadurch immer  wieder mit hinduistischen Texten in Kontakt. Die Philosophie fand ich interessant aber die ganzen Götter waren mir suspekt. Zu dem Zeitpunkt kam ich ja schon mit dem einen christlichen Gott nicht klar. So kam ich zunächst zum Buddhismus und habe einiges über Zen gelesen. In den Büchern steht zwischen den Zeilen ja vor allem immer drin, lies nicht soviel, mach lieber was. So habe ich mich dann bei einem Jesuitenpater in Essen zum Zen-Einführungskurs angemeldet und habe darüber hinaus noch weitere Kurse besucht. Zwischendurch habe ich dann einen Aushang gesehen, da gab es Yoga, nur 50 Meter von meiner Haustür entfernt. Ich bin hingegangen und war am nächsten Tag mit totalem Muskelkater beim Arzt. Der riet mir weiterzumachen und so bin ich dann beim Yoga geblieben.

3 schätze: Welchen Yogastil unterrichtest Du?

Cornelius: Es ist eine kleine Yoga Tradition, in der ich unterrichte. Meine Lehrer, die mich ausgebildet haben und zu denen ich mich hingezogen fühle sind Leopoldo Chariarse und Patrick Tomatis, hatten ihrerseits Lehrer in der kashmirischen Tradition. Außerdem Dr. M.L. Gharote, mein Lehrer im klassischen Hatha-Yoga, wie es im Kaivalyadhama Institut gelehrt wird.

3 schätze: Wie sieht Deine Ausbildung aus?

Cornelius: Ich habe eine BDY-Ausbildung, die damals noch 3 1/2 Jahre dauerte (heute 4 Jahre), und seitdem geht das Lernen bei meinen Lehrern immer weiter.

3 schätze: Was ist das Besondere an dieser kashmirischen Richtung?

Cornelius: Jean Klein, der Lehrer von Leopoldo, hat mal gesagt, es wird genau  genommen kein Yoga „gemacht“, weil Yoga „Vereinigung“ bedeutet, Vereinigung mit dem
göttlichen, dem Universum. In der kashmirischen Tradition sind wir von vorne herein schon mit dem Universum vereint, von daher gibt es da nicht zu verbinden. Es ist eher ein Wiedererkennen. Die Körperarbeit die wir machen dient dazu, uns zu erinnern, das wir ein Teil dieser Welt sind.

3 schätze: Soweit ich das verstanden habe, stammt die kashmirische Tradition ja auch aus dem Tantra. Magst Du dazu etwas erzählen?

Cornelius: Tantra hat vielleicht durch den Neo-Tantrismus, den wir hier im Westen
kennengelernt haben, einen etwas komischen Beigeschmack, denn es meint eigentlich
eine Gruppe von Texten. Der Begriff des kashmirischen Shivaismus ist ein Begriff, der
sich irgendwann mal eingebürgert hat. Es handelt sich um eine tantrische Tradition,
die in Kashmir entstanden ist und sich bis in den Süden Indiens ausgedehnt hat. Die
Philosophie ist mit der Trika-Philosophie nach Abhinavagupta zu beschreiben. Eine
Philosophie, die irgendwann im 10./11. Jahrhundert entstanden ist und die in der heutigen Zeit unter anderem von Swami Muktananda Paramahansa verbreitet wurde. Ich sehe mich eher in der Tradition von Swami Lakshman Joo Raina; zur Zeit bilde ich mich bei Schülern von ihm weiter.

Die Kosmologie dieser Tradition finde ich sehr schön. Sie besagt, dass zunächst nur das Eine da war. Das Eine wird Shiva genannt. Das Eine wollte sich erkennen und teilte sich. Daraus entstand Shiva, das Bewußtsein und Shakti, die Energie. Und Shakti erschuf tanzend die Welt, damit Shiva sich erkennen kann. Wir als ein Teil dieser Welt, sind somit also ein Teil von Shiva, bzw. wir sind Shiva. Durch die verschiedenen Verdichtungsstufen sehen wir das allerdings nicht mehr und deswegen ist es eigentlich ein Wiedererkennen, dass wir diese Einheit besitzen. Ich kann mich anstrengen, körperlich noch fester werden oder aber ich löse nach und nach die körperliche Festigkeit auf und schwinge mich auf eine andere Frequenz, auf der ich das Erkennen wahrnehmen kann.

3 schätze: Meint das Erkennen die Erleuchtung?

Cornelius: Erleuchtung ist mir zu esoterisch, aber es gibt diese Erfahrung meiner  Meinung nach auf verschiedenen Ebenen. Das Ziel ist doch, Frieden und Befreiung im
körperlichen, geistigen und spirituellen Bereich zu finden. Wann nehmen wir z.B.
unseren Körper wahr? Meistens, wenn er schmerzt. Bin ich schmerzfrei und völlig im
Gewahrsein meines Körpers, ist das auf der körperlichen Ebene eine Art Erleuchtung.
Wenn ich frei von Gedanken und Ängsten bin, ist das eine Befreiung oder Erleuchtung
auf der mentalen Ebene. Möglicherweise komme ich dann in Kontakt mit etwas, dem ich
mich völlig anvertrauen kann. Die Zen-Buddhisten nennen dies Leerheit, im Hinduismus
sind dies die ein oder anderen Götter, bei den Christen ist es Gott oder Jesus und bei den Muslims Allah.

Varanasi - Ganges

Varanasi – Ganges

3 schätze: Was bedeutet Yoga für Dich in einem Wort?

Cornelius: „…“ (schweigt)

3 schätze: Was hat dich inspiriert Yoga-Lehrer zu werden? Warum unterrichest Du Yoga?

Cornelius: Zur Yogalehrer-Ausbildung hat mich damals mein missionarischer Eifer getrieben, den ich als  enthusiastischer Yogapraktizierender hatte. Ich wollte unbedingt das weitergeben, was ich selbst praktiziert habe. Ich sah, dass immer wieder dieselben Übungsreihenfolgen angeboten wurden und dachte, das geht schnell, das kann ich auch lernen.

Dann habe ich die Ausbildung der GGF (Gesellschaft für Geisteswissenschaftliche
Fortbildung e.V.) angefangen und da fing eigentlich die große neue Welt erst an. Das
Eintauchen in die Philosophie und die Lebenswelt des Yoga. Die Erfahrungen und
Entwicklungen, die ich dieser Zeit gemacht habe, kann man meiner Meinung nach, kaum
in einer der heute angebotenen Kurz-Ausbildungen für Yoga-Lehrer/innen machen.
Das Erlernte in Philosophie und Praxis zu verarbeiten und zu integrieren braucht seine Zeit. Beim Asana zum Beispiel ist es wichtig das Prinzip einer Haltung zu erlernen, auszuprobieren und zu verstehen, wie man eine Haltung einnehmen kann. Dies kann aus unterschiedlichen Richtungen geschehen. Für mich gibt es kein soundso ist das und fertig.

Mein missionarischer Eifer hat sich dann auf jeden Fall gelegt und ich habe erst mal gar nicht  unterrichten wollen. Später hat sich die Situation dann ergeben, dass ich dann und wann mal einen Yogakurs gegeben habe, bis es sich irgendwann ergab, damit meinen Lebensunterhalt zu verdienen. Das ist ja auch das schöne am Yoga, gib mir einen Raum, gib mir Menchen und dann kann ich unterrichten. So habe ich angefangen in Köln, Krefeld und Bonn Kurse zu geben.

3 schätze: Wie hat sich Dein Yoga-Unterricht im Laufe der Zeit, im Laufe der Jahre
verändert?

Cornelius:  Da fragst Du am besten meine Schüler. Es gibt noch welche, die schon so
lange dabei sind. Die Körperarbeit ist differenzierter geworden und ich habe immer mehr erkannt, welche Bedeutung die Meditation in der Praxis hat, weshalb sie ein wichtiger Bestandteil meiner Praxis geworden ist.

Ich habe viele, viele Jahre auf unterschiedlichste Arten und Weisen versucht, Körper
zu bewegen, Körper flexibler zu machen, die kurzzeitige Entspannung durch die
Körperpraxis herbeizuführen aber irgendwann  habe ich mich an meinen eigenen Einstieg
in die Yoga-Praxis erinnert. In meiner zweiten Yoga-Stunde habe ich eine Haltung eingenommen, in der ich die Beine hinter dem Kopf verknotet habe. Das konnte ich schon als Kind nicht. Danach habe ich zwei Jahre gebraucht diese Haltung zu vergessen, um sie wieder einnehmen zu können.

Ich bin der Meinung, dass jeder Körper, solange keine anatomischen Dysfunktionen  vorliegen, eine solche Haltung einnehmen kann. Natürlich nur solange der Geist nicht
permanent da ist und uns verfestigt. Für mich ist der meditative Anteil der Praxis
wichtig, um die Wurzel der Verspanntheit aufzulösen.

3 schätze: Ist also Yoga die Vorbereitung für eine gute Meditation und die Meditation
im Umkehrschluss die Vorbereitung des Geistes auf einen flexiblen Körper?

Cornelius: In einem wichtigen, klassischen Hatha-Yoga Text wird am Anfang erwähnt,
„Hatha-Yoga führt zu Raja-Yoga“, wobei Raja-Yoga in diesem Fall nicht den Weg der
Geisteskontrolle meint, sondern ausdrücklich „Erleuchtung“ bedeutet. Ohne Raja-Yoga
ist Hatha-Yoga nur ein Verbiegen der Knochen.

3 schätze: Wo wir gerade beim „Knochenverbiegen“ sind, wie gehst Du in Deiner Yoga-
Praxis und in Deinem Leben mit Grenzen um?

Cornelius: Grenzen – finde ich gut. Ich arbeite gerne mit ihnen, in dem man sich ganz  vertrauensvoll an sie lehnt. Grenzen kann man eigentlich nur sehen und erweitern, wenn man vor ihnen stehen bleibt und sie betrachtet. Wenn man mit Geschwindigkeit und Kraft darüber hinaus geht und dann auf einmal hinter sich schaut und merkt, hoppla, da war ja eine Grenze, ist zumindest der Muskelkater vorprogrammiert. Eine Grenze ist wie ein scheues Reh. Man könnte auch hier wieder die meditative Praxis anwenden und schauen, was ist das, was mir diese Grenze aufzeigt, was für Bilder, was für Gedanken tauchen auf? Inwiefern läßt sich die Grenze erweitern? Kopfstand, Handstand, alles wunderbare Übungen, um Grenzen zu erweitern, die Perspektive zu wechseln, mit seinen Ängsten umzugehen. Grenzen spüren und sehen, welche brauche ich und welche nicht. Die meisten, nicht.

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New Delhi Airport

3 schätze: Kopfstand oder Handstand sind ja auch Übungen, die man vom ordinären
Bodenturnen kennt.

Cornelius: Ja, ich nehme gerne ganz ordinäre Haltungen. Ich muss nicht unbedingt nur klassische Asanas machen. Wann wird eine Haltung aus dem Bodenturnen zum klassischen Asana?

Ich kann jede  Haltung auf so viele  unterschiedliche Weisen machen. Die vielen Yoga-Stile, die es heute gibt, haben dieselben Haltungen und haben jedesmal einen anderen Ansatz in sie hineinzugehen, sie aneinander zu reihen und das macht dann den Stil aus. Wie gehe ich an Trikonasana (Dreieckshaltung) heran? Das kann ich in der Iyengar Tradition so und so machen, in der Ashtanga Tradition so und der Kundalini  Tradition nach Yogi Bhajan wieder an anders machen. Meine Art und Weise ist dann vielleicht wieder anders. Eine Übung ist in den unterschiedlichen Herangehensweisen der unterschiedlichen Traditionen jeweils anders, auch in ihrer Wirkungsweise. „Die unterschiedlichen Yoga-Stile schiessen aus dem Boden wie Pilze“, sagte Boris Sacharow, der Begründer der „Ersten Deutschen Yogaschule (EDY)“ in den 20er Jahren und es ist schön, dass es so viele bunte Pilze gibt.

3 schätze: Was ist Dir wichtig?

Cornelius: Die Lehrer meiner Lehrer, z.B. Jean Klein, haben in einer kashmirischen
Tradition in Indien gelernt. Patrick Tomatis hatte einen kashmirischen Lehrer in Paris und natürlich hat mich irgendwann interessiert, was ist diese kashmirische Tradition. So setze ich mich in den letzten 6 bis 7 Jahren intensiver mit dem kashmirischen Shivaismus auseinander, welcher die philosophische Grundlage für dieses System ist.

Teilweise wird hier der achtgliedrige Pfad von Patanjali, mit z.B. Yama, Niyama, Asana, Pranayama usw. nochmal anders interpretieren. Hier ist die einzigen Asana, die wirklich ein Rolle spielen, die Sitzhaltungen für die Meditation. Im Netra-Tantra heißt es daß, wenn Du in einer bestimmten Betrachtung auf den Atem bist, den Geist vollständig darin gesammelt hast, dann ist das Asana.

Die Entwicklungen des Yoga, wie wir ihn heute kennen, haben eigentlich immer mehr
dazu geführt, dass wir vom klassischen Hatha-Yoga weggekommen sind, der die
Körperhaltungen für Energielenkungszwecke genutzt hat aber eben auch, damit der
Körper stabiler wird, damit er über Stunden aufrecht sitzen kann. Aber, wie gesagt,
Hatha-Yoga ist nichts ohne Raja-Yoga, beides gehört zusammen. Mein Lehrer, Dr.M.L.Gharote, hat immer gesagt, damit wir in der Meditation gerade und aufrecht
sitzen können, muss der Körper stark und flexibel sein. Wenn der Körper so stark und
so flexibel ist, dass er stundenlang aufrecht in Meditation verweilen kann, kann es
auch passieren, dass man die Beine hinterm Kopf verknoten kann aber das ist nicht das
Ziel. Der Körper ist ein Werkzeug, um mit ihm zu arbeiten.

3 schätze: Inwieweit vermittelst Du in Deinem Unterricht die Yoga-Philosophie? Gibt
es da ein Interesse auch den theoretischen Hintergrund, z.B. Deiner kashmirischen
Tradition zu verstehen? Manchmal habe ich den Eindruck, dass sich manche Menschen
gerne eine eigene Philosophie, aus hinduistischen und buddhistischen Ansätzen
zusammenbasteln und dazu Körperübungen praktizieren.

Cornelius: Es gibt in meinen Stunden immer wieder die Möglichkeit Fragen zu stellen.
Im normalen Kursbetrieb halte ich keine Vorträge aber wenn Fragen kommen, werde ich
die platzsparend beantworten. Ansonsten biete ich während meiner Yoga-Tage immer
wieder den Raum, um Fragen bezüglich der Theorie genauer erläutern zu können. Obwohl sich Theorie ja sehr trocken anhört. Manchmal kann man aber auch anhand der
Körperhaltungen sehr schön die Philosophie erklären. Umkehrhaltungen, z.B.  Rückbeugen, eignen sich wunderbar, um  zu sich umzukehren, in sich einzukehren.

3 schätze: Was hat es eigentlich mit dem Barfusssoziotop auf sich?

Cornelius: Als Yoga-Lehrer arbeite ich oft auch abends und kann mir manche Musiker,
die ich vielleicht gerne sehen würde, nicht sehen, weil ich gerade unterrichte. Aber ich habe einen Raum und so lade ich mir von Zeit zu Zeit einfach Musiker ein, die Lust haben „Wohnzimmerkonzerte“ in der kleinen yogaschule zu spielen. Die Barfusskonzerte sind aber keine Veranstaltungen der kleinen yogaschule, sondern sie sind mein persönliches Vergnügen.

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3 schätze: Und nebenbei ein Vergnügen mit einer wahnsinnig guten Akkustik und einer
tollen Bandauswahl.

Cornelius: Ja, irgendwie ist das für mich auch ein Teil von Yoga. Ich habe den Raum,
ich habe die Möglichkeiten, also biete ich etwas an. Vielleicht ist das Karma-Yoga?!

3 schätze: Danke!

die kleine yogaschule
Hatha Yoga · Kurse & Seminare für Körperarbeit und Meditation
Georgstraße 24 A · 53111 Bonn · Tel.:0228-24 00 820
Für Fragen und Informationen unter:
kurse[at]yib.info
www.diekleineyogaschule.de

Surabhi – Yoga-Chakra-Duft Workshops bei 3 schätze

„Der Atem ist das Bindeglied“

Anja Addis (Yogalehrerin) und Uwe Manasse (Parfumeur) machen mit ihrer Surabhi – Yoga-Chakra-Duft Workshopreihe ein Angebot für alle Yogabegeisterten, die sich neu oder vertiefend mit den Chakren beschäftigen möchten. Die erste Runde der Workshops fand bei 3 schätze statt und ich hatte das Glück, schon in der Entwicklungsphase dieser Workshopreihe dabei sein zu können. Mit Anja und Uwe habe ich folgendes Gespräch geführt.

Mittlerweile gehen wir mit den Surabhi Chakra Workshops in die zweite Runde und bieten diese nun bei 3 schätze und im Svasthya Yoga-Studio an. Weitere Infos zu den Terminen und ein Anmeldeformular findest Du weiter unten.

3 schätze: Hallo Ihr beiden! Zunächst wüßte ich gerne von Euch, was Yoga für Euch
bedeutet, in einem Wort.

Anja: Aufwachen.

Uwe: Gesundheit.

3 schätze: Was genau hat es mit dieser Workshopreihe auf sich?.

Anja: In sieben, jeweils 3-stündigen Workshops praktizierst Du speziell auf dasutanasana
entsprechende Chakra abgestimmte Asana-Sequenzen, die Dir Deine Chakren bewusster machen, sie aktivieren, im Energiefluss balancieren und mit Prana versorgen.

Uwe: Dieser Effekt wird durch eine eigens für jedes Chakra hergestellte Aromaöl Komposition vertieft. Direkt am Chakra aufgetragen und seinen Duft um dich herum im Raum verströmend, intensiviert das Aromaöl das Erleben des Pranaflusses im Chakra, seine Öffnung und Aktivierung.

Anja: Die Workshops enden mit einer geführten Meditation, die Dich dazu einlädt, das Erlebte im Körper zu verankern und es in Deine eigene Yogapraxis und Deinen Alltag einfließen zu lassen.

Uwe: Begleitend zu jedem Chakra-Workshop erhältst Du für zu Hause die Möglichkeit, Dich online durch die entsprechende, einwöchige Aroma-Chakra-Kur führen zu lassen. Hier vertiefst Du die Aktivierung und Balancierung der Chakren zusätzlich durch verschiedene Anwendungen mit den entsprechenden Chakra-Ölen, durch Meditationen, Pranayama und Mantren.

3 schätze:  Ich habe die Probestunde zum Sakral-Chakra als eine sehr intensive, belebende Yogastunde erlebt, die auf jeden Fall Lust auf mehr gemacht hat. Ist es denn so, dass man den gesamten Zyklus mitmachen muss oder kann man die Workshops auch einzeln buchen?

Anja: Wir bieten die Workshops in der Reihenfolge vom untersten zum obersten der 7 Hauptchakren an, weil die Energien aufeinander aufbauen, aber es ist auch kein Problem, die WS einzeln zu buchen. Während einer regulären Yogastunde werden ja auch die einzelnen Chakren außerhalb dieser Reihenfolge aktiviert und geöffnet. Mal bist Du am Wurzel-Chakra, mal machst Du Übungen für´s Herzchakra.

Uwe: Für die, die der Meinung sind, ich bin da und da stabilisiert und dort gibt´s
vielleicht Defizite, dort reagiere ich energetisch über, der kommt vielleicht nur
einmal oder zweimal.

Anja: Im Grunde genommen wirken sowohl die Asanas als auch die Essenzen ausgleichend und balancierend. Unterfunktionen wie auch Überfunktionen in den Chakren werden ausbalanciert. Primäres Ziel ist, die Chakren im Energiefluss zu harmonisieren und zu stabilisieren. Daher ist es sekundär, die Reihenfolge der Chakren einzuhalten.

Uwe: Es gibt keine Essenz, die nur einen Wirkkreis anspricht. Da passiert immer etwas zwischen den Ohren, in der grauen Pampe, da passiert immer was im Herz, da passiert immer etwas im Bauch und in den Lenden, das ist bei jedem Aromatherapeutikum so. Auch in der Kehlkopfchakra-Stunde, fließt die Energie ins Herz, wenn die Kommunikationsstörung von dort kommt. Sonst wären weder Yoga noch die Aromatherapie ganzheitlich. Die Energie sucht sich ihren Weg.

Anja: Du hast recht, die Energie verteilt sich über die Chakren im Körper dorthin, wo man sie gerade braucht. Die Chakren hängen ja miteinander zusammen und sind nicht isoliert.

3 schätze: Wie ist es eigentlich zu Eurer Zusammenarbeit gekommen? Was wollt Ihr mit
den Yoga-Chakra-Duft Workshops erreichen? Ist das eher eine Wohlfühlgeschichte oder
steht für Euch die spirituelle Entwicklung im Vordergrund?

Uwe: Es gibt nichts, was nicht für die spirituelle Entwicklung gedacht ist. Wenn
man bei uns zur Vervollkommnung kommt, ist das schön und wenn man bei uns einen
schönen Nachmittag erlebt, ist das schön und wenn man bei uns erlebt, wie sich ein
Chakra anfühlt, wenn es richtig rotiert, ist das schön, so sehe ich das.

kingpigeonAnja: Dem schließe ich mich voll an, Yoga darf Spaß machen und sich gut anfühlen, das steht für mich nicht im Widerspruch zu spiritueller Öffnung und Entwicklung. Für mich ist es nicht wichtig, an welcher Stelle die Leute einsteigen, sondern dass sie überhaupt einsteigen und was ich dann vermitteln kann. Und kennengelernt haben wir uns über das Yoga. Irgendwie habe ich immer gedacht, Uwe wäre Rockmusiker, Künstler eben, bis ich dann mal geschnallt habe, was er eigentlich macht. Die spirituelle Arbeit ist uns beiden wichtig.

3 schätze: An welcher Stelle habt Ihr denn festgestellt, dass es ein guter Versuch sein könnte, Yoga und Duft zu kombinieren?

Uwe: Bei der Atmung. Mir geht es um die Atmung. Die meisten Leute atmen doch
gerade soviel, das sie überleben. Wenn man mal zehn tiefe Atemzüge pro Tag nehmen
würde, würde man merken, was für ein starkes Wesen man ist. Davor fürchten sich viele. Wenn man dann noch andere starke Wesen unterstützend hinzunimmt, nämlich den Duft oder die Bewegung, dann können ganz viele gute Dinge passieren.

Anja: Ich habe Aroma-Öle in den Stunden verwendet und konnte beobachten, wie sich viele Leute dadurch leichter entspannen und öffnen konnten. Uwe hat mich dann irgendwann angesprochen und gemeint, dass man auch ganz speziell auf die Chakren abgestimmte Essenzen verwenden kann und so bekam die Sache ihren roten Faden.

3 schätze: Wenn ich das jetzt mit der Meditation im Zendo vergleiche, dann arbeitet
man dort ja auch mit Gerüchen. Du räucherst, reinigst den Raum, fokussierst einen
Sinn, quasi wie ein Fahrzeug, um in die Stille zu gehen. Eine Schwierigkeit oder eine
Frage habe ich noch. In Gerüchen speichert sich ja unheimlich viel ab, was oft auf
einer unterbewußten Ebene wirksam ist. Wenn ich also mit Gerüchen arbeite, kann ich
eventuell auch ganz traumatische Erlebnisse wieder beleben. Wie kann man das als
Workshopleiter/in auffangen, wenn da z.B. mal etwas völlig aus dem Ruder läuft?

Anja: Grunsätzlich haben wir keinen therapeutischen Anspruch mit unseren Workshops. Durch die Gesundheitsfrage zu Beginn meiner Yoga-Stunde kläre ich, ob gesundheitlichen Einschränkungen bestehen, damit ich Asanas individuell anpassen kann. Von da an entlasse ich die Teilnehmenden in ihre Eigenverantwortlichkeit. Natürlich können Gefühle aufsteigen, Stichwort Hüftöffnung: in der Hüfte sitzen alte Verletzungen und in Stunden mit vielen hüftöffnenden Asanas fließen schon mal Tränen. Hier schaffe ich den Raum dafür, daß es völlig in Ordnung ist, die Gefühle fließen zu lassen, das ist ein Reinigungsprozess. Meiner Erfahrung nach kommen nur die Dinge zu Tage, die wir auch bewältigen können, da das Sytem Yoga extrem sanft und stabilisierend wirkt. Für mich ist es ganz wichtig, Yoga im Sinne von „Ahimsa“, also gewaltfrei zu praktizieren, Du lernst deine Grenzen kennen und respektierst sie. Wir machen in unseren Workshops nur sehr sanfte Asana-Sequenzen, die den Energiefluss in den Chakren ausgleichen, balancieren und stabilisieren.

Workshop-Manasse2Uwe: In der Aromatherapie ist es durchaus möglich, Traumata aufzulösen und Düfte neu
zu belegen. Wenn jemand z.B. sagt, „Patchouli ist nichts für mich, weil meine Tochter immer Patchouli getragen hat und sich umgebracht hat,“ dann ist es möglich, durch den Duft des Patchouli oder durch eine der Essenzen die ihn begleitet, ein Türchen zu finden, auf diese Verletzung noch einmal zuzugehen. In diesem Fall ist es dann möglich, dass die Person wahrnimmt, ich mache gerade Yoga, ich bin entspannt, es riecht nach Patchouli und alles ist gut so. Wenn man z.B. Düfte in einer neuen Kombination ausbringt, kann das auch den Duft in einen neuen Kontext bringen, mental, emotional und man hat reelle Chancen Dinge heil werden zu lassen, die tatsächlich mit einem Duft in Verbindung stehen. Die Tochter wird nicht wieder lebendig. Doch man hat Gelegenheit die Trauer nicht mehr festzuhalten. Konkret: im Workshop sind wir zu zweit und haben so Gelegenheit zu reagieren, wenn jemand eine helfende Hand und ein helfendes Herz braucht.

Yoga, Meditation und auch die Duft-Workshops sind kein Therapieersatz. Das
gleiche gilt für die 7-Tage-Aromakuren, die es nach den Workshops noch für zuhause
gibt. In dieser Zeit kann man sich eine Woche lang, in Form von eMail-Lehrbriefen, weiter mit den Chakren und den Düften beschäftigen. Auch diese Kuren ersetzen keinesfalls Leistungen von begabten Heilkundlern. Es geht darum, einen Impuls zu setzen und damit zu arbeiten. In sehr sehr alten Schriften steht, das man immer nur soviel auf den Teller bekommt, wie man auch verträgt. Die Workshops sind eher dazu gedacht, neues Land, neue Themen zu erforschen.

Anja: Ich glaube, das viele Leute, auch wenn sie schon länger Yoga machen, nicht wirklich
genau sagen können, aha, ich habe Probleme mich gerade mitzuteilen, da kümmere ich
mich doch mal besonders um mein Kehlchakra. Die Workshops sind ein Türöffner und man kann ausprobieren, wie es sich anfühlt, wenn ich mich mal intensiv auf ein spezielles Chakra konzentriere.

Uwe: Jemand, dem ich gerne zuhöre, sagt immer, Du kannst nicht räuchern, ohne das etwas passiert in Dir. Mit dem ätherischen Duft, also mit dem feineren Duft als dem Rauch, ist das ganz genauso. Da geschehen physiologische Prozesse, bestimmte Hirnareale werden stärker durchblutet, Organe werden stärker durchblutet. Das wußten schon die Alten und nicht erst die moderne Aromatherapie, welche Düfte gerade die Organe ansprechen.

3 schätze: Erzähl doch nochmal, wie Du im Speziellen zu den einzelnen Düften gekommen bist, die Ihr jetzt den einzelnen Chakren zuordnet.

Uwe: Zum einen ist das überliefertes Wissen, welches man einfach nachlesen kann. Lydia Bosson, bei der ich die Aromatherapie gelernt habe, hat ein sehr gutes Buch geschrieben, in dem es immer auch um den abendländischen Weg geht, also welche Säuren sind enthalten, welche Alkohole stecken in den Pflanzen, wie wirken die pharmakologisch usw. Sie hat jodoch auch den ganzheitlichen Ansatz, das Düfte auch auf einzelne Organe und auch auf die einzelnen Chakren wirken. Sie ist keine ayurvedische Medizinerin, sondern sie hat während der Beschäftigung mit den Chakren festgestellt, dass vieles deckungsgleich ist. Das Schöne ist, egal ob man sich nun mit der Spagyrik, der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) oder der abendländischen Säftelehre beschäftigt, irgendwann kommt man an diesen Punkten und stellt fest, das ist 7 oder 8 mal entdeckt worden in der Menschheitsgeschichte und jetzt entdeckt es die   Wissenschaft zum neunten mal. Das sind Kreise, die wir durchmachen und genauso ist es bei mir gegangen. Ich beschäftige mich seit 20 Jahren mit Duft und dies durchaus auch in Bereichen wie Management und welche olfaktorische Schieflagen es dort gibt und wie man sich dann da z.B. mit Aromatherapie auch wieder raus holen kann. Seit 7 Jahren mache ich jetzt nichts anderes mehr, als Düfte in Werkzeuge zu verwandeln. Damit Menschen, allein durch das Atmen, durch die Anwesenheit von Flaschengeistern, von den Essenzen, den Seelen der Pflanzen heiler werden können. Und in unseren Workshops nehmen wir mit dem Yoga nun eben ein weiteres Element hinzu.

Anja: Die Schwingungen der einzelnen Düfte korrelieren mit den unterschiedlichen
Schwingungen der Chakren. Das ist kein Nebeneinander, hier Yoga, dort die Aromen,
sondern das webt sich einfach ineinander und das gefällt mir so an der Sache.

Uwe: Man kann Yoga nur machen, in dem man atmet und man kann nur Riechen, in dem man atmet und deshalb liegt die Schnittmenge einfach beim Atmen.

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Zur Person:

Portrait6Anja Addis: Vom Tanz kommend und seit 2009 Yoga-Lehrerin (BYY); Vinyasa Flow, Hatha, Hormonyoga, Areal Yoga, Yin Yoga mit therapeutischem und gesundheitspräventivem
Schwerpunkt in Gruppen- oder Einzelarbeit, Businessyoga, Lunchsessions und Workshops.

www.joy-of-yoga.de

UweModersoUwe Manasse: Manasse’s Weg ist Duft. Er beschäftigt sich seit zwei Jahrzehnten mit den energetischen, den therapeutischen und den ästhetischen Möglichkeiten der Essenzen und des Rauchs. Dabei entstehen Parfums, erhellende und wohltuende
Kompositionen für Menschen, Räume und Situationen. Gemeinsam mit Experten auf anderen Gebieten (u.a. Yoga, Psychologie, Massage, Kunst) entstehen neue Ideen, Wege und Werkzeuge.

www.manasse.de

 Termine:

1. Muladhara Chakra  – 03.05.14 & 12.10.14

2. Svadhistana Chakra  – 29.06.14 & 09.11.14

3. Manipura Chakra  – 06.07.14 & 30.11.14

4. Anahata Chakra  – 23.08.14 & 11.01.15

5. Vishudda Chakra  – 07.09.14 & 08.02.15 

6. Ajna Chakra  – 02.11.14 & 08.03.15

7. Sahasrara Chakra  – 07.12.14 & 12.04.15

Jeder Workshop beinhaltet ein 3-stündiges Aroma & Yoga Programm von 15:00 bis 18:00 Uhr, ein Chakraöl und eine 7-Tage Begleitkur per Email. Der Teilnahmebeitrag beträgt 45,00 €.

Bei Nicht-Teilnahme, ohne vorherige Absage, behalten wir uns vor, den gesamten Teilnahmebeitrag einzufordern.

Anmeldeformular:

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Workshops im Svasthya
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Wodurch wird eine Körperübung zum Yoga-Asana?

In der Serie „Yoga Philosophie“ in der letzten Yoga Aktuell, fragt Eckard Wolz-Gottwald (YAMO), „Wodurch wird eine Körperübung zum Yoga-Asana?“. Was unterscheidet die Rumpfvorbeuge, die Kerze oder den Kopfstand von entsprechenden Übungen mit Sanskrit-Namen? Für Eckard Wolz-Gottwald ist es das Wandern an der Grenze zwischen Bekanntem und Unbekanntem, zwischen Machen und Loslassen, zwischen Anstrengung und Hingabe. Dies ist es, was Yoga und Meditation von (Sitz-)Gymnastik unterscheidet. Eine immer neue Hinwendung zu dem was ist, losgelöst von Ergebnissen oder Erfolg. Ich mag den Leitsatz von Cornelius Woelke (die kleine yogaschule), der gerne betont, „Nicht spektakulär, sondern sensationell“, was den Fokus immer wieder nach innen, auf´s Fühlen und auf die eigene Erfahrung und die eigene Praxis legt.