Monk´s and Nun´s Kitchen bei 3 schätze

Man sagt, „Zen ist Wassereimer tragen, Holz hacken und Teller waschen“ oder „Vor der Erleuchtung, Holz hacken und Kartoffeln schälen. Nach der Erleuchtung, Holz hacken und Kartoffeln schälen„.

Die nächste Monk´s Kitchen findet am Freitag, 21.03.2014 statt und diesmal wird es eine Monk´s & Nun´s Kitchen werden, denn ich koche zusammen mit Johanna Debik aus Hamburg. Johanna ist Zen-Nonne in der Rinzai Tradition der Choka Sangha. Wir werden uns natürlich etwas leckeres einfallen lassen und versprechen, dass die Rezepte keine unlösbaren Koans werden. Neben etlichen anderen Leckereien werden wir z.B. eine Gen Mai zubereiten. Gen Mai ist eine Reissuppe, die traditionell in den Zen-Klöstern gegessen wird. Ich bin gespannt, welche Zutaten des Lebens Ihr mitbringen werdet und bin sicher, es wird wieder ein (ent-)spannender Abend werden.

monks-nuns-kitchenDie Veranstaltung ist mittlerweile ausgebucht. Wir haben eine Warteliste eingerichtet.

Ausstellung von Jutta Merzdorf bei 3 schätze

Vom 15.02. bis 15.03.2014 zeigt 3 schätze Arbeiten von Jutta Merzdorf aus Leverkusen.

Bambus1Die Leidenschaft für´s Zeichen entwickelte Jutta Merzdorf schon in der Schule. Zwanzig Jahre hat sie neben ihrer Berufstätigkeit in der Chemischen Industrie gerne gezeichnet und gemalt und viele Kurse besucht, u.a. in der Kunstschule Frankfurt (Aktzeichnen), im Städel Museum Frankfurt (Aquarelle) , bei W. Bodemer und ELOBA in Leverkusen (Malerei).

Zur Zen-Meditation fand Jutta Merzdorf durch die Lektüre von Hugo M. Enomiya-Lassalle. Dieser hatte in den 70er Jahren im Meditationshaus St. Franziskus, einem Franziskanerkloster in Dietfurt im Altmühltal, ein Zendô errichtet. Seit den 90er Jahren übt Jutta Merzdorf nun dort, oft auch in Verbindung mit T’ai Chi.

Durch Martin Sôtai Knipphals, der als Teemeister in Bergisch Gladbach wirkt, kam Jutta Merzdorf schließlich zur Zen-Malerei. Teemeister Sôtai Knipphals, für dessen Inspiration sie ihm immer dankbar sein wird, unterrichtete einige seiner Teeschüler in den Jahren 2008-2011 in japanischer Tuschmalerei.

Daraufhin folgten 2-3 Jahre Japanisch-Kurse am JKI (Japanisches Kulturinstitut , Köln), weil sie sich nicht allein mit Übersetzungen zufrieden geben wollte. Bis heute abeitet Jutta Merzdorf noch gerne an Übersetzungen. Neben den Zenga interessiert sie sich vor allem für Haiga (Bilder mit Haiku-Gedichten).

 

Über die Zen-Malerei

Zen-Malerei (japanisch Zenga) sind Bilder, die sich mit Zen-Themen befassen. Es geht weniger um Malerei als zum Bild kristallisierte Zen-Anschauungen. Zenga will hinter dem Sinnfälligen der äußeren Erscheinung das innere Wesen der Dinge sichtbar machen.

Das Tuschbild ist aus der Kunst der Kalligrafie entstanden. Es war jahrhundertelang eine der vornehmsten Gattungen der ostasiatischen Kunst. Ob diese Kunst von Anfang an von Zen beeinflusst wurde, läßt sich nicht mehr zweifelsfrei feststellen. Man kann aber sagen, dass die Tuschbilder heute ohne Zen unvorstellbar sind. (Dies und die folgenden Kommentare von K. Brasch, Zenga, Tokyo 1961).

Die Schwarz-Weiss Bilder sind die Kunst des Mu, sie sind gestaltlose Gestalt (musô no sô), ein Ausdruck des Nicht-Ich (muga). Die Lehre von „muga“ oder der Unpersönlichkeit im Sinne des Zen besagt, dass es weder innerhalb noch ausserhalb der körperlichen und geistigen Daseinserscheinungen irgendetwas gibt, das man im höchsten Sinne als eine für sich bestehende, unabhängige Ich-Wesenheit bezeichnen könnte. Deshalb entspricht die höchste Unpersönlichkeit, eben „muga“ einem unbeschriebenen Blatt, japanisch hakushi. Dieses „unbeschriebene Blatt“ , ist nicht nur gegebener Raum, sondern Quelle, aus der die „Wahrheit“ als geistige Form in schwarzer Tusche emporsteigt. Der unbemalte Raum, japanisch johaku, spielt in der Tuschmalerei eine ebenso wichtige Rolle wie die bemalte Fläche. Der leere Raum (weiss) gibt das Gegengewicht zum in Tusche Dargestellten (schwarz) im Ausgleich der Komposition. Zwar verzichtet man auf Farben völlig, aber „wenn man die Tusche geschickt behandelt, so ergeben sich die Farben von selbst“. Der Verzicht auf Farben ist Verzicht auf Sinnlichkeit, Beschwichtigung aller Unruhe des Gedankens. Das Schwarz drückt rein ideell das aus, was die Farben sinnlich verkörpern. Die Wirkung des Tuschbildes geht dadurch nicht in die Breite, sondern in die Tiefe.

Bambus2Es ist das Prinzip der Tuschmalerei, mit möglichst wenigem möglichst viel zu sagen. Überhaupt ist die relative Knappheit der Ausführung, das Weglassen vieler nicht wesentlicher Teile ein „Absehen“ von der sich in unendlich vielen Details brechenden Materie. Tuschebilder entstehen, sie sind nicht machbar. Der Pinselstrich manifestiert den Energiefluss des Augenblicks. (Shepherd)

Durch unablässige Übung unter Aufsicht des Meisters erlangt der Schüler den vollkommenen Besitz der spirituellen Sphäre. Es erregt Bewunderung, wenn man den Künstler mit dem Pinsel rasch ein Kunstwerk hinwerfen sieht, aber man ahnt dabei kaum, wieviel Übung nötig war, um die wenigen Pinselstriche treffsicher zu Papier zu bringen. Die Bewunderung gilt der Spontaneität und nicht der Kunstfertigkeit. Die Inspiration ist das Primäre gegenüber dem Dargestellten.

Die Vergeistigung des Zen unter dem Militäradel und unter den Hofbeamten brachte die Hochschätzung der aus China eingeführten Tuschbilder mit sich.

Die Zen-Mönche, die sich auf die Tuschmalerei verstanden, bezeichneten sie als die sublimste Kunst. Sie wurden nicht nur wegen ihres ästhetischen Gehalt geschätzt, sondern weil die dazu geschriebenen Verse auf den zugehörigen Zen-Ausspruch hinweisen.

Die Zen-Malerei bevorzugt u.a. folgende Themen:

Bodhidharma (jap. Daruma, oder Shosô , der erste Patriarch). Die Halbfigur dieses ersten Zen-Heiligen ist eines der Lieblingsmotive der Mönch-Maler und Künstler der Tuschmalerei.

Royô Daruma, (Bodhidharma auf einem Schilfrohr): Bodhidharma verliess das Liang Reich, nachdem dessen Kaiser Wu seiner Zen-Lehre die Anerkennung versagt hatte.

Hotei : einer der 7 Glücksgötter Japans, der mit einem dicken Bauch dargestellt wird

Kanzan-Juttoku : zwei Findelkinder, die in einem Kloster aufwuchsen,. Kanzan wurde später Dichter, deshalb ist er immer mit einer Schreibrolle dargestellt. Juttoku hielt das Kloster sauber, deshalb ist sein Symbol der Besen.

Bukan.: Der Zenmeister, der die Findelkinder Kanzan-Juttoku aufgenommen hatte. Sein ständiger Freund war ein Tiger, der ihn überall hin begleitete

Shisui (Vierschläfer): Die vier Schlafenden sind Bukan, Kanzan, Juttoku und der Tiger.

Es gibt seit dem 14. Jahrhundert die vier Malthemen der „vier tugendhaften Pflanzen“. (shikunshi), Chrysantheme, Pflaume, Orchidee und Bambus.

Bambus: aufrecht, biegsam, leer. Der gerade Stamm, die Regelmässigkeit seiner Knoten und die Ausdauer seines immergrünen Blattwerks verkörpern die Idee der Unverletzlichkeit. Biegsam, anpassungsfähig, ohne zu brechen, sich beugen, aber doch innere Stärke bewahren.

Pflaumenbaum: knorriges altes Holz, der in der grössten Kälte seine Blüten hervorbringt, ist Symbol für Standfestigkeit, Lebenserfahrung und Weisheit, Privileg des Alters.

Chrysantheme: Symbol für Treue, Freundschaft, Würde, Vollendung. Schliesst auch Abschied, Vergänglichkeit mit ein.

Orchidee (Cymbidium goeringii): sie gilt als Blume des Sommers. Sie blüht im Verborgenen und verrät sich durch ihren feinen Duft.

Weitere Literaturhinweise:

Der Senfkorngarten, Lehrbuch
K. Shepherd, Fernöstliche Wildorchideen in der Poesie der Malerei.

 

Haiku und Zen

Haiku (auch Haikai) kamen im 16. Jahrhundert in Japan in „Mode“, oft waren es Spottgedichte. Sie bestehen aus 17 Silben, und sind in 3 Zeilen angeordnet (5-7-5 Silben). Bashô war der größte Haiku Lyriker des neueren Japan (1644-1694). Auch er war ein Zen-Anhänger. Haiku ist nicht von Zen zu trennen.

Bashô schrieb:

Uralter Weiher:
Von dem Sprung eines Frosches
ins Wasser ein Ton.

Das bedeutet zenistisch ausgelegt: ein gespanntes Hinlauschen auf das leise Wispern des Lebens, das ebenso kurz, wie dieser Ton ist, auch nur auf einen kurzen Augenblick die grosse Stille allen Seins durchbricht.

In Asien ist es sehr üblich, die Bilder alter Meister zu zitieren. Viele dieser Bilder sind jahrhundertealt und gehören zum Kulturerbe.

BodhidharmaDas Bild Der Bodhidharma, auf einem Schilfrohr den Yang-Tze überquerend, folgt dem des Malers Ch’ang-wêng Juching, er lebte von 1163 bis 1228. Das Bild ging im Krieg verloren. (aus: ZEN in der Kunst des Malens, O:W.Barth Verlag).

Von Isshi hat Jutta Merzdorf das Thema Bambus und Fels übernommen. Isshi lebte von 1608 bis 1646. Er zeichnete sich durch eine zarte und doch kraftvolle Malweise aus. Von ihm gibt es sehr viele Bilder, u.a. auch ein Bhodidharma auf dem Schilfrohr.

Zum Bild von Bambus und Stein schrieb Isshi ein Gedicht:

Die Blätter im Wind, die Äste im Regen
Durchschauern das Gemüt mit Kühle.
Der Hausherr (Isshi) – einsam erkennend – ergibt sich dem Frieden.
Im Innersten der Brust spürt er den rauschenden Fluss –
Vieles ist vergangen – doch vor dem Fenster ein Stamm Bambus!

 

 

Kurzinterview: Patrick Damschen im Gespräch mit Patrick Damschen

Das J3 schaetze Logoahr neigt sich dem Ende entgegen und wenn es nicht gerade jetzt besonders hektisch wäre, könnte man glatt besinnlich werden und Revue passieren lassen, wie sich die Vision entwickelt hat, mit der das Abenteuer namens 3 schätze gestartet ist. Zeit für ein Selbstgespräch.

Patrick: Seit der Eröffnung des Ladens mitsamt Online-Shop sind nun 1,5 Jahre vergangen. Wenn Du auf diese Zeit zurück schaust, wie fühlst Du Dich?

3 schätze LadenPatrick: In dieser Zeit und natürlich auch schon lange vorher ist etwas gewachsen, was immer wieder mein Herz erfüllt und was mir bis zum heutigen Tag noch nicht einmal langweilig geworden ist. Bisher bin ich noch jeden Tag gerne „zur Arbeit“ gefahren. Es ist ja auch so, dass ich nicht nur die geeigneten Mittel für die Yoga- oder Meditationspraxis verkaufe, sondern bei 3 schätze passiert ja noch viel mehr. Das macht mir wirklich Freude und wenn ich daran denke, wie oft ich dagegen total angefressen war, von meinem ungeliebten Bürojob, bei dem satte 10 Jahre gedauert hatte, bis ich mich davon lösen konnte und den Sprung in etwas Neues gewagt habe. Immer wieder war es die Sicherheit eines geregelten und festen Arbeitsplatzes, für die ich mich entschieden habe  und  natürlich gibt es auch heute immer mal wieder Momente des Zweifelns und der Angst davor, nicht zu wissen wie es weitergehen wird, ob mich die 3 schätze irgendwann auch ernähren werden etc.

Patrick: Das bedeutet, Du kannst von den ganzen Angeboten noch nicht leben?

Patrick: Ehrlich gesagt, wird es zwar Monat für Monat besser, je weiter sich die Kreise ziehen und je mehr Menschen auf mein Angebot aufmerksam werden, aber unter´m Strich kann ich auch nach 1,5 Jahren noch nicht wirklich vom Umsatz des Ladens/Online-Shops leben. Doch auch mit so manchem Fragezeichen habe ich das grosse Vertrauen, das richtige zu tun und auf meine Art etwas zu schaffen, was Menschen bewegt und etwas bewirkt.

Das dem so ist, spüre ich immer wieder durch das Feedback anderer, die an den verschiedenen Angeboten teilnehmen, den Workshops, den Lesungen, der Monk´s Kitchen oder eben zum Einkaufen oder auch nur auf eine Tasse Tee im Laden  vorbeikommen. Manchmal suchen Menschen einfach nur Ruhe oder ein Gespräch über Gott/Buddha und die Welt oder einen einfachen Rat in schwierigen Lebenssituationen.

Patrick: Mit welchen Fragen kommen denn Leute zu Dir?

Patrick: Ich weiß noch, wie eine Frau, einen Tag nach der Eröffnung des Ladens an die Tür klopfte und mich beim Aufräumen erwischte. Sie hatte sich im Tag vertan aber ich war ja da und so bat ich sie herein. Wir hatten uns kaum gesetzt und sie hatte dreimal tief geatmet, da fing sie an zu weinen und erzählte mir von ihren aktuellen Schwierigkeiten. Ich habe zugehört und sie hat mir dann noch beim Abwasch geholfen. Irgendwie wusste ich da, dass ich eben nicht nur einen Laden geöffnet hatte. So gibt es immer wieder Menschen, die durch meine Tür kommen, um zu rasten und etwas zu teilen. Toll war der Moment, als eine Frau in den Laden kam, um mir zu erzählen, das ihre Katze gestorben sei und fragte ob ich wüßte, wo die denn nun wäre. Oder die Frau, die direkt mit ihrer Katze vorbeikam und mich fragte, ob ich mal eben kurz auf die Katze aufpassen könne, da sie sich eine Wohnung anschauen gehen wolle. Es gab einen Augenblick, da wußte ich nicht, ob sie jemals wiederkommen würde oder ob ich jetzt neuer Besitzer einer Katze geworden war. Mit Katzen scheint der Laden sowieso irgendeine Verbindung zu haben, denn ich bekomme regelmäßig Besuch einer schwanzlosen Katze aus der Nachbarschaft, die dann eine Runde im Laden dreht und sich wieder verabschiedet.

Winkekatze-kleinPatrick: Vielleicht liegt es an Deiner Winkekatze im Schaufenster, die ja Glück und Wohlstand hereinbringen soll.

Patrick: Ja, zumindest habe ich mittlerweile schon 11 Cent (€) in und vor dem Laden gefunden.

Patrick: Ich vermute, Du solltest doch bald den Rat eines Freundes umsetzen, die vielen Situationen und Geschichten festzuhalten, die fast täglich für Spannung, Freude, Aufregung und Staunen sorgen.

Patrick: Stimmt, das wäre eine gute Idee. So denke ich besonders gerne an all die vielen Geschichten, die wir schon während der Monk´s Kitchen geteilt haben, z.B. als ein Teilnehmer von seiner Weltumrundung per Fahrrad berichtete, zu der er am nächsten Tag aufbrechen sollte. All das Potential, die Talente, die schon an der grossen Tafel der Mönchs Küche gesessen haben, die Meditations- und Yogalehrer/innen, der Tofu-Macher, die MBCT-Trainerin, der Förderschullehrer, der Couch, die GFK-Trainerin, die Ayurveda Köchin, die Filmausstatterin, die Fotografin und all die vielen anderen berühren mich tatsächlich sehr.

Surabhi-Yoga-Chakra-Duft

Patrick: Und auch die vielen Kooperationen, die sich mit der Zeit ergeben, sind Anlaß zur Freude.

Patrick: Auf jeden Fall. Immer wieder sind Leute bereit, sich mit ihrem Können auf neue Ideen und Projekte einzulassen. Meist geht es da weniger um´s Geld, als um Gemeinschaft und Erfahrungen, die man mit Geld sowieso nicht bezahlen kann. So scheinen die Klangmeditationen mit Samayaa Vidoni und ihren Kristallklangschalen oder die Klangreisen mit Theresia Binder zu einer festen Größe bei 3 schätze zu werden. Oder die Surabhi – Yoga-Chakra-Duft Workshops mit Anja Addis, einer Bonner Yogalehrerin und Uwe Manasse, einem Parfumeur.

Patrick: Wirst Du denn die Zahl der Angebote/Veranstaltungen im kommenden Jahr weiter erhöhen?

Patrick: Ja, ich möchte auf jeden Fall weiterhin Lesungen, wie die mit Frank Berzbach oder dem amerikanischen Zen-Meister, Brad Warner, anzubieten. Für 2014 ist schon eine Lesung mit Dieter Gurkasch geplant, dessen Geschichte die einer Wandlung mit tiefer innerer Einsicht und großer Aus(sen)wirkung ist. Während einer langjährigen Haftzeit hat er mit Yoga ein Instrument gefunden, welches ihm geholfen hat, sein Leben auf positive Weise zu verändern und die daraus gewonnenen Erkenntnisse an andere weiterzugeben. Ich mag es, etwas sperrigere Typen, mit nicht so glatten Biografien einzuladen und freue ich mich darauf schon jetzt besonders. Blog 3

Ebenso möchte ich regelmäßig wechselnde Ausstellungen verschiedener Künstler zeigen, wie von Bas Brader, Ute Faber und aktuell Jens Jansen. Außerdem will ich Filme und Dokumentationen zeigen, sowie zu Teeverkostungen und Teezeremonien einladen.

Ein weiterer Plan ist, im kommenden Jahr „Seminare für Männer“ anzubieten. Gemeinsam mit einem guten Freund möchte ich die Dinge mit anderen Männern teilen, die wir hilfreich finden und die wir seit Jahren praktizieren. Das sind z.B. die Meditation, Taiji, das TanZen, Gewaltfreie Kommunikation (GFK). Dabei wollen wir bei den Seminaren keine Antworten
geben, wann ein Mann ein Mann ist usw., aber es gibt halt nützliche Mittel, um mit sich selbst besser, anders in Kontakt zu kommen. Und manchmal ist es eben besser, auch mal nur mit Männern zusammen zu sein und auf all die Rituale verzichten zu können, die einfach immer wieder ablaufen, wenn auch Frauen dabei sind.

Patrick: Durch die Lage des Ladens, den angrenzenden Kiosk und eine Substitutionsstelle in unmittelbarer Nähe, bist Du aber auch jeden Tag mit einem Ausdruck des Lebens in sehr direktem Kontakt, welcher viel Hoffnungslosigkeit, Schmerz und Verwirrung in sich trägt.

Patrick: Wenn man an Karma glaubt, bzw. dieses Gesetz akzeptiert, dann scheint der ewige Strom an Gestrandeten, Junkies und Alkoholikern, die täglich vor meinem Laden auf und ab laufen, auch ein Spiegel meiner eigenen Geschichte zu sein, vor der ich nicht die Augen verschliessen kann. Zwar gab es bisher noch nie ernsthafte Probleme aber doch Situationen, in denen ich mir schon Sorgen gemacht habe, ob das tägliche Lungern und Feiern, die Lautstärke und auch die Aggression vor meinem Laden, nicht vielleicht Kundschaft abhalten könnte, bei mir einzukaufen.

Immer wiederBei meinem Freund Didi, mit seinen Kumpels und seinem Borussia  Mönchengladbach Auto, habe ich es mit Humor versucht und zu ihm gesagt, „Du bist halt Mönchengladbach und ich bin Mönch in Bonn„. So sind wir, trotz unterschiedlicher Lebensführung, immer irgendwie in Kontakt gewesen und vielleicht ist das an dieser Stelle auch eine meiner Stärken, dass ich diese Welt nämlich in ähnlicher Weise kennengelernt habe. In meiner Punk-Rock Zeit war ich zum Teil eben auch recht heftig unterwegs. Möglicherweise ergibt sich ja irgendwann auch die Gelegenheit, etwas von meiner jetztigen Perspektive und/oder meiner Praxis weiterzugeben.

Patrick: Aber gab es nicht auch Momente, wo Du einfach nur abgenervt warst?

Patrick: Klar, da gab´s auch immer wieder Tage, wo ich relativ hilflos war. Wenn mein Nervenkostüm dann völlig runter war und ich die eigene negative Gedankenspirale durchbrechen wollte, bin ich einfach vor die Tür gegangen und habe Äpfel verteilt. Äpfel statt Bier!

Patrick: Einheit, Vielheit, Harmonie, ziehst Du die Energie für die 3 schätze auch aus Deiner buddhistischen Praxis?

Patrick: Ja, seit 1999 praktiziere ich jetzt Zazen und leite seit ca. 7 Jahren das San Bo Dojo in Bonn. Mitte 2012 habe ich die Mönchs-Ordination von Meister Roland Yuno Rech empfangen und seit der Eröffnung des Ladens, einen Monat später, kommen nun viel mehr interessierte Menschen als früher zu uns und möchten Zazen, die Zen-Meditation, ausprobieren. So hat sich, durch die Nähe des Laden und unseres Zen Dojos, auch mein Engagement für die Zen-Praxis verändert. Das bedeutet mehr Einführungen, mehr Gespräche und auch mehr Fluktuation im Dojo.

zen_kreis

Patrick: Entwickelst Du das eigentlich alles selbst?

Patrick: Vieles von dem, was die 3 schätze ausmacht, wäre ohne die Hilfe und Unterstützung vieler Freunde nicht möglich. Sei es die grafischen Gestaltung, die Internetadministration, die grosszügigen Lebensmittelspenden oder die endlosen Ideenschmiedeabende. Dafür bin ich immer wieder unglaublich dankbar!!!

So möchte ich hier mit einem Ausdruck schließen, den ein Teilnehmer neulich in mein Gästebuch geschrieben hat: „Smilence“

 

3-schaetze-LadenfrontSchöne Weihnachten und alles Gute für das kommende Jahr.

Mögen alle Wesen glücklich sein!